Eine Schwangerschaft ist für viele Frauen eine der schönsten Erfahrungen überhaupt, auch wenn typische Schwangerschaftsbeschwerden wie beispielsweise Rückenschmerzen, Sodbrennen oder Morgenübelkeit auftreten können. Allerdings lassen sich die Beschwerden oft einfach und schnell lindern, so dass die Vorfreude auf die Geburt des Kindes im Vordergrund steht.

Ein häufiges, aber zum Glück nur vorübergehendes Symptom ist die Morgenübelkeit. Diese tritt meist zwischen der 1. und der 18. Schwangerschaftswoche auf und betrifft etwa zwei Drittel der Schwangeren, wobei die Symptome auch tagsüber und abends vorhanden sein können. Die Ursache für die Übelkeit ist noch weitgehend unbekannt, vermutet wird allerdings, dass der veränderte Hormonspiegel Schuld an der Übelkeit ist. Was vielen Schwangeren hilft, ist eine magenfreundliche Ernährung, um die Übelkeit in den Griff zu bekommen:

  • Trinken Sie gleich morgens vor dem Aufstehen, lauwarmen Tee im Bett und essen Sie etwas trockenen Zwieback oder Kekse.
  • Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag helfen zu verhindern, dass der Magen komplett entleert ist. Oft ist die Nahrungsaufnahme der beste Weg gegen die Übelkeit.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um einem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen; bestens geeignet sind Tee, stilles Wasser und verdünnte Fruchtsäfte.
  • Greifen Sie zu Ingwertee und Ingwer- oder Zitronenbonbons; diese beruhigen Ihren Magen.
  • Auch das Riechen an ätherischen Ölen, zum Beispiel Pfefferminze oder Bergamotte, ist hilfreich.
  • Um Übelkeit und Erbrechen sanft zu lindern, können Schwangere auch auf homöopathische Hilfsmittel, wie Pulsatilla, Nux vomica und Arsenicum album, zurückgreifen.

Manche Schwangere sind gegen Ende der Schwangerschaft von Sodbrennen betroffen. Dies kann zwei Ursachen haben: falsche Ernährung oder die vergrößerte Gebärmutter, die auf den Magen drückt und auch den Schließmuskel der Speiseröhre beeinträchtigt, so dass die Magensäure leichter aufsteigen kann. Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich das Sodbrennen aber schnell und effektiv behandeln. Oft hilft es, ein großes Glas stilles Wasser zu trinken oder nachts erhöht zu liegen, damit die Magensäure nicht aufsteigen kann. Ebenfalls empfehlenswert ist das langsame Kauen von Nüssen, Mandeln, einer gekochten Kartoffel oder einer rohen Karotte, um die Magensäure zu binden. Den gleichen Effekt hat der Genuss von Milch, Haferflocken oder Weißbrot.

Rückenschmerzen sind eine weitere typische Begleiterscheinung einer Schwangerschaft – etwa 75% aller Schwangeren leiden darunter. Im ersten Drittel der Schwangerschaft wird dies durch die wachsende Gebärmutter ausgelöst, die auf den Rücken drückt. Später hingegen sind gelockerte Bänder die Ursache. Dies wird durch die Schwangerschaftshormone ausgelöst, die den Körper auf die Geburt vorbereiten. Als Schwangere können Sie allerdings aktiv beeinflussen, dass die Rückenschmerzen erst gar nicht entstehen. Nehmen Sie keine Schonhaltung (Hohlkreuz) ein, da diese die Schmerzen noch verstärkt. Besser sind gezielte Übungen, die den Rücken trainieren. Fragen Sie Ihre Hebamme nach speziellen Gymnastik- oder auch Yogakursen für Schwangere, in denen Sie die Übungen erlernen können. Die Kosten für diese Kurse werden überwiegend von den Krankenversicherungen übernommen. Gehen Sie außerdem Schwimmen, um Ihre Rückenmuskulatur zu stärken. Wenn Sie zweimal pro Woche Ihre Bahnen ziehen, kann dies helfen, bestehende Rückenschmerzen zu lindern und keine neuen entstehen zu lassen.

Gerade im letzten Drittel der Schwangerschaft, wenn der Kopf des Babys direkt auf der Blase liegt, kann es passieren, dass Frauen bei spontanem Lachen oder beim Niesen ungewollt etwas Harn verloren geht, da die Muskulatur im Beckenbodenbereich bereits gelockert ist, um die Geburt vorzubereiten. Allerdings sind nur rund ein Viertel bis die Hälfte aller Frauen während der Schwangerschaft von Blasenschwäche betroffen und nur bei etwa 10% ist die Inkontinenz auch nach der Geburt noch vorhanden. Aber auch hier gilt: Sie können aktiv Einfluss nehmen und das bereits vor der Schwangerschaft. Als vorbeugende Maßnahmen haben sich die beiden folgenden Tipps bewährt:

  • Regelmäßiges Beckenbodentraining hilft, der Blasenschwäche vorzubeugen. Bitten Sie Ihre Hebamme, Ihnen entsprechende Übungen zu zeigen.
  • Für Übergewichtige gilt: Versuchen Sie schon im Vorfeld Ihr Gewicht zu reduzieren

Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken, um einer Infektion der Harnwege vorzubeugen. Weiterhin ist es ratsam, ausreichend Einlagen dabei zu haben, sollte ihre Blase doch einmal unkontrolliert Urin verlieren. Wohltuend sind auch perineale (am Damm angelegte) Wärmepackungen, die helfen, eine Blasenschwäche in den Griff zu bekommen.

Es ist unschwer zu erkennen, dass es für die meisten Leiden in der Schwangerschaft eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, diesen entgegenzuwirken. Bei einer geplanten Schwangerschaft lassen sich einige davon sogar aktiv vorbeugen, so dass die Beschwerden gar nicht erst entstehen und Sie sich uneingeschränkt auf die schönen Aspekte der Geburt konzentrieren können.